Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU)
Warum MPU?
Die Verwaltungsbehörden könnten rein theoretisch intuitiv entscheiden, wer den Führerschein zurückbekommt und wer nicht. Das ist aber nicht ihre Aufgabe und wäre vielleicht auch nicht wirklich gerecht. Daher geben die Behörden einen Auftrag zu einer medizinisch-psychologischen Untersuchung die nach zuvor deutschlandweit festgelegten Kriterien durchgeführt wird. Das dort erstellte MPU-Gutachtens hilft der Behörde, auf der Grundlage einer psychologischen und medizinischen Prognose eine Entscheidung zu treffen.
Man hört so viel…
Schauen Sie bitte mal hier, dieser Link führt Sie zur MPU Statistik 2020:
84.017 MPU gab es im Jahr 2020, nur 39 % wurden als ungeeignet eingestuft (5 % hatten eine Kursempfehlung), 56 % haben also bestanden.
Haben Sie die Auflage einer MPU erhalten?
Dann sind Sie,
- im Straßenverkehr bei einer Blutalkoholkonzentration von 1,6 Promille und mehr, oder einer Atemalkoholkonzentration von 0,8 mg/l und mehr, zwei- oder mehrfach mit Alkohol am Steuer auffällig geworden?
- mit mehr als 8 Punkte aufgefallen (bei erheblichen oder wiederholten Verstößen gegen verkehrsrechtliche Vorschriften oder bei Straftaten, die im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr oder im Zusammenhang mit der Kraftfahreignung stehen)?
- mit illegalen Drogen, Medikamenten (hier auch ohne Verkehrsteilnahme) aufgefallen oder haben diese in großem Ausmaß besessen oder der Konsum harter Drogen wurde außerhalb des Straßenverkehrs nachgewiesen?
- aufgefallen aufgrund Ihrer Gesundheit, möglicher die Fahreignung einschränkender körperlicher oder psychischer Einschränkungen?
- unter Dauermedikation (Opiate, Cannabis, etc.) und die Führerscheinstelle hat davon erfahren?
- auffällig geworden mit aggressivem Verhalten im oder außerhalb des Straßenverkehrs?
Sobald einer der oben genannten Punkte zutrifft:
Melden Sie sich bei einem Verkehrspsychologen und informieren Sie sich! (Das muss auch gar nicht ich sein.)
Die Bürokratie, die Verwaltungsbehörde braucht ihre Zeit, aber Sie selbst können im Vorfeld schon viel tun! Und manchmal können Sie durch diese Eigeninitiative die Zeit ohne Führerschein erheblich verkürzen. Sie erhalten Ihren Führerschein leider nicht automatisch, sondern erst mit einer positiven MPU zurück. Das sagt man Ihnen aber erst und nur, wenn Sie gezielt danach fragen…
Und: Sie benötigen oft 3 – 6 Monate, 1 Jahr oder mehr Abstinenzzeit. Diese müssen Sie vor der MPU unter festgelegten Bedingungen nachweisen.
Was kann ich für Sie tun?
- Ich beantworte Ihnen Ihre Fragen zur MPU, zu deren Ablauf und Hintergründen.
- Ich unterstütze und begleite Sie beim Bestehen der MPU und dabei das Sie langfristig im Besitz der Fahrerlaubnis bleiben.
- Ich helfe Ihnen die notwendigen Veränderungen einzuleiten und trotz eventuell vorhandener, negativer Gutachten, oder anderer Vorbelastungen eine positive MPU zu erhalten.
- Ich informiere Sie über die jeweils notwendigen nächsten Schritte und habe immer den Blick auf ein effizientes, kosten- und zeitsparendes Vorgehen.
Sehr wichtig zu wissen:
Die Erfahrungen anderer sind nicht übertragbar,
- in der MPU gibt es keine pauschale Beurteilung von Vergehen.
- keine vorher festgelegten Fragen oder Antworten.
- Es gibt keine Vorgaben wie viele „durchfallen“, es zählt alleine was sie sagen, welche Veränderungen Sie vorweisen.
Die MPU ist eine wissenschaftlich fundierte verkehrspsychologische und medizinische Diagnostik, die auf jeden Einzelnen neu abgestimmt wird. Sie unterliegt festen Kriterien. Diese sind in einer Fachsprache verfasst, verlangen eine Selbstreflexion, in die man sich einarbeiten muss.
Daher benötigen Sie:
- Ausführliche Informationen über den Rahmen, Ablauf und die Fragestellung der MPU.
- Sie müssen die Vorgehensweise von Gutachtern verstehen, um Missverständnisse auszuschließen.
- Ausführliche Informationen über grundsätzliches verkehrspsychologisches Wissen und psychologische Sichtweisen. So können Sie Ihr Verhalten dahingehend verändern, dass Ihnen derselbe Fehler nicht nochmal passiert. Nur so können Sie deutlich machen, dass Sie nicht mehr als Gefahr für den allgemeinen Straßenverkehr angesehen werden müssen.
- Eine Analyse Ihrer persönlichen Hintergründe.
- Eine Änderung ungünstiger Einstellungen und Gewohnheiten, den Aufbau und die Erprobung neuer Einstellungen und Verhaltensweisen beruhend auf Ihrem persönlichen Hintergrund.
- Die Vermeidung oder konstruktive Bewältigung von Rückfällen in alte Verhaltensweisen.
- Das erreichen Sie durch eine Auseinandersetzung mit den Delikten, dem Wissen der Motive, Gefahren und dem Entwickeln von Notfallplänen.
- Damit schaffen Sie die Sachlage für eine positive Gutachterentscheidung bei der MPU.
Dauer
Über die Dauer der Verkehrstherapie entscheiden Sie. Ich kann Ihnen in Ihrem Einzelfall, je nach Sach- und Befundlage, vorab die Fakten benennen, aus denen sich die Dauer ableitet.
Kosten
Die Kosten für die Vorbereitung zur Führerscheinwiedererteilung lassen sich nach einem ausführlichen Beratungsgespräch abschätzen.
Was kostet die MPU selbst?
Die grundlegenden MPU Preise variieren. Sie obliegen dem einzelnen Begutachtungsinstitut.
Fast alle Institute bieten Ratenzahlung (vorab bis zur MPU) an.
EU-Führerschein
Seit 26.06.2008 (bzw. seit Januar 2009) muss ein EU-Führerschein eines Bürgers mit deutschem Wohnsitz endgültig nicht mehr von den Behörden anerkannt werden. Einsprüche dagegen sind relativ aussichtslos. Der Europäische Gerichtshof hat die Grauzone des EU-Führerscheinrechtes mit dieser Entscheidung weitgehend geschlossen. Auch der alte nach neuem Recht „unrechtmäßig“ erworbene EU-Führerschein ist nicht mehr gültig.
Wann gilt ein EU-Führerschein?
Voraussetzungen, um ihn rechtmäßig behalten zu dürfen: Wer auf einen EU-Führerschein ohne MPU setzt, muss mindestens 185 Tage des Jahres in dem Land gemeldet sein, das seinen Führerschein ausstellt.
Es nützt nichts, den Wohnsitz jetzt umzutragen, der Erwerb bleibt widerrechtlich und damit anfechtbar.
Wer heute noch mit seinem EU-Führerschein ohne MPU fährt, ohne einen ständigen Wohnsitz im Ausstellungsland zu haben, ist immer mit der Angst unterwegs, kontrolliert zu werden. Bei Kontrollen wird jeder ausländische Führerschein mit deutschem Pass genau betrachtet.
Die Konsequenz ist oft eine Anklage wegen Fahrens ohne gültige Fahrerlaubnis.
Damit kommt ein Strafverfahren auf Sie zu und wieder kommt es zur Aufforderung zur MPU.
Achtung also vor Lockangeboten im Internet, die Ihnen – auch heute noch – einen EU-Führerschein ohne MPU in nur wenigen Tagen besorgen wollen.
Fallen Sie nicht auf solche Betrügereien herein!
Hier verlieren Sie nur eine Menge Geld und riskieren zudem noch ein teures Strafverfahren.